Belastendes

24
Okt
2006

Beim Arzt

Hoffnungsvoll bin ich zum Arzt gegangen. Und mit Panik ohne Ende natürlich.
Meine Freundin hat mich begleitet, was für ein Glück.
Seit Wochen Magen- und Darmprobleme, ich traue mich zum Arzt, er wird mir helfen,
dann gehts meinem Bauch endlich besser.
Wie naiv.
Was für ein Trugschluss.
Hört der Arzt mir eigentlich zu, während er im Zwei-Finger-System langsam wie
eine Schnecke auf seiner Computer-Tastatur rumhackt?
Das ist doch ein Mann, tippen und zuhören - kann er zwei Dinge zugleich?

Genau an drei Stellen drückt er meinen Bauch und das wars auch schon,
nix Blinddarm, nix Leber, kein Tumor, ob ich mal die Milchprodukte weglassen könnte.
Hallo, ich esse keine Milchprodukte, ich bin Laktoseintollerant.
Ach so.
Dann schreibt mir der Arzt pflanzliche Tropfen auf und ich darf gehen.
Keine Stuhluntersuchung, keine Blutuntersuchung, gar nichts.

Ich bin wütend und verzweifelt.
Unvermindert gehen die Beschwerden weiter, die Tropfen helfen gar nichts.
Ich habe kaum die Kraft, mir einen neuen Arzt zu suchen, Termin was weiß ich wann zu machen,
und mich auf einen neuen Arzt einzustellen, von dem ich nicht weiß, ob der mir zuhört.
Meine Freundin muss wieder Arbeiten, also muss ich da alleine hin.
Und wenn ein anderer Arzt mir auch nicht hilft?

18
Okt
2006

Das kommt davon

Hätte ich gestern man nicht geschrieben, das sich mein Darm eingekriegt hat.
Heute ist es ganz schlimm, es grummelt und rumpelt und tut weh
und ich war schon 3 x auf Toilette.
Mir gehts schlecht, ich bin zappelig und nervös, muss dauernd heulen,
das hatte ich schon zweimal in Verbindung mit diesem Durchfall.
Heute ist Mittwoch, da haben die Ärzte zu.
Ich renne wie ein Tiger durchs Haus, habe Angst, weil ich vollkommen alleine bin.
Jetzt geniesse ich das alleinsein nicht mehr.
Eine Freundin habe ich, die ist aber auf der Arbeit, die kann ich nicht anrufen.
Sonst habe ich niemanden, nicht hier und nirgendwo.
In solschen Momenten macht mir das alleinsein keinen Spaß.
Mir ist kalt ich zittere. Schwindelig.
Und ich glaube, ich muss schon wieder aufs Klo. Bitte nicht.

9
Okt
2006

Schlecht

Mir gehts schlecht, seit Wochen Magen- und Darmprobleme.
Verstopfung, dann Durchfall, dann Verstopfung. Magenschmerzen, Bauchschmerzen, kein Hunger.
Zum Arzt? Ich gehe zum Proktologen, von der ganzen Sch**sserei habe ich
wohl wieder eine Analthrombose bekommen, immer so ein komisches Gefühl am Po.
Aber der Proktologe ist nur dafür zuständig.
Für das Grummeln im Bauch und die Verdauungsprobleme müsste ich zu einem anderen Arzt.
Für jedes Problem gibts ja in Deutschland einen Facharzt.
Einen, der auf alles schaut und im Zusammenhang sieht, gibt es nicht.

29
Sep
2006

Überfordert?

In drei Wochen muss ich wieder 1 1/2 Wochen Opa betreuen.
Gefragt hat mich keiner, das wird als selbstverständlich angesehen.
"Du bist ja sowieso zu Hause" "Du kochst ja sowieso, da brauchst Du nur etwas mehr machen"
Jaja, klar. Aber ich habe ja selber Schuld dran, das die so denken.
Nach aussen zeige ich nie, wie schlecht mir das geht.
Höchstens mein Mann kriegt das mit. Aber ansonsten reisse ich mich zusammen,
das ist erstaunlich, wo ich noch diese Kraft hernehme.
Wie soll ich erklärlich machen, dass es mich überfordert, auf Opa aufzupassen?
Ich traue mich nicht, es meinem Mann zu sagen.
Schliesslich möchte er, dass seine Mutter, die sonst immer Opa betreut, auch mal
in den Urlaub kann. Passe ich nicht auf Opa auf, kann sie nicht in den Urlaub.
(Das sie nicht wirklich Bock auf diese Billig-Busreisen hat und es nicht sagt, ist ein anderes Thema)

Ich drehe mich im Kreis: Soll ich es sagen, das es mich überfordert, soll ich es nicht sagen.
Wenn ich es sage, würde es nichts ändern, die Reise ist gebucht und wird angetreten.
Sage ich, dass das das letzte mal ist, dass ich auf Opa aufgepasst habe,
wird mein Mann sauer, dass seine Mutter nicht mehr in den Urlaub kann.
Sein Vater wird sauer, dass seine Frau nicht mehr mit in den Urlaub kann.
Und alles wegen mir.

Und ich mag gar nicht daran denken, wenn meiner Schwiegermutter mal was passiert.
Sie braucht ja nur ein bischen gebrechlicher zu werden, dann kann sie weder sich, noch ihren Mann
und schon gar nicht Opa versorgen (und der überlebt uns alle).
Und wer wohnt nebenan und ist ja sowieso den ganzen Tag zu Hause und hat nichts zu tun?
Genau!

26
Sep
2006

Erstaunlich

Eben war er noch im Garten am buddeln, auf einmal kommt er aus Richtung Hauptstrasse
auf unser Haus zu. Nanu, wo war der denn?
Ich will ihn fragen, aber als er neben mir steht, rieche ich warmen Zigarettenrauch.
Achso, er war mal wieder heimlich rauchen. Angeblich ist er ja Nichtraucher. Lächerlich.
Trotzdem frage ich, wo er herkommt.
Da war so ein lautes Quietschen auf der Strasse, sagt er, vielleicht ein Unfall, er wollte mal gucken.
Ein Quietschen?
Ja, ganz laut, das musst Du doch gehört haben.
Nein, habe ich nicht, obwohl alle Fenster auf sind. Und Dich interessieren keine Unfälle!

Erstaunlich, für wie blöde er mich hält. Als ob ich den Rauch nicht riechen würde.
Also frage ich mal direkt nach, ob er geraucht hat.
Er windet sich wie ein Aal, buddelt im Garten, hat nicht genug Rückgrat, das zuzugeben.
Und wenns so wäre, ist seine Antwort.
Ich möchte wissen, warum er wegschleicht, soll er doch im Garten rauchen.
Pampig erwiedert er: weil Du nicht sehen sollst, wie ich rauche.

Der Mann ist erstaunlich lernresistent.
Er bekommt wegen seiner Lügen immer erheblich mehr Ärger als wegen der Dinge,
wegen denen er gelogen hat. (Dummdreist lügen finde ich schlimmer als rauchen).
So langsam sollte er das mal wissen. Aber bisher hat das noch keinen lerneffekt gezeigt.
Lieber lügt er weiter.
Naja, wahscheinlich kommt er oft damit durch. Ich kriegs ja nicht immer raus.

8
Sep
2006

Schweissausbrüche

Seit ein paar Tagen bekomme ich Schweissausbrüche.
Leichte Schweissausbrüche, wenn ich mich normal bewege.
Dollere Schweissausbrüche, wenn ich das Bad putze.
Mir ist schwindelig und zittrig.

31
Aug
2006

Zwei Meinungen

Mein Mann meint, es gibt Dinge, zu denen gibt es keine zwei Meinungen.
Da gibt es nur eine Meinung - die richtige (welches dann zufällig auch seine Meinung ist!)
Thema: Rücksichnahme beim Zusammenleben. Hier: Ordnung (alles gleich wegräumen, nichts liegen lassen)

Er meint, wenn man zusammen wohnt, müsste man Rücksicht nehmen,
was für ihn bedeutet, das ich alles so ordentlich halte, wie er es gerne hätte.
Kann nicht Rücksichtnahme auch bedeuten, das man es akzeptiert, das beim zusammen leben
nicht mehr alles so ordentlich ist, wie vorher?
Das man es akzeptiert, das der andere auch mal was liegen lässt?
Nein!
Dazu kann es keine zwei Meinungen geben.
Die schlagenden Argumente meines Mannes:
- das machen alle so (immer alles gleich wegräumen)
- ich kenne keinen, der das anders macht
- das ist nur Deine Faulheit
- das ist normal, das man das so macht
- frag mal Deine Schwester, ob die das auch so macht (nicht immer alles gleich wegräumen)
- das macht man halt so
- alles andere ist unhygienisch
- dazu kann es keine andere Meinung geben
- und wenn es eine andere Meinung gibt, ist die krank.

Seine "Standards" sind für ihn das Maß aller Dinge. Wenn er immer alles gleich wegräumt,
kann es einfach nicht sein, das es jemanden gibt, der nicht immer alles gleich wegräumt.
Grosse Diskussion deswegen.
Ich kann ihn nicht überzeugen, das es auch anders geht. Liegen lassen nämlich.
Und das er da auch mal drüber wegsehen kann oder ohne rumgeschimpfe das wegpacken kann.

Komischerweise regt er sich nur bei liegengelassenen Dingen in der Küche auf.
In allen anderen Räumen verteilt er seine Spuren nur all zu deutlich.
Das habe ich ganz vergessen ihm zu sagen.
Aber wahrscheinlich würde er es sowieso leugnen.

30
Jul
2006

Verkrümelt

Was für ein Glück, das ich mich bei der grossen Hitze tagsüber ins Haus verkrümeln konnte.
An manchen Tagen bin ich fast verzweifelt, die Schlafzimmer liegen im Dachgeschoss,
auch Nachts kühlte es nicht ab.
Manchmal dachte ich, ich kann nicht mehr atmen, ich ersticke - und bekam gleich wieder Angst.
Habe dann den Ventilator angemacht und mit dem Blumensprüher rumgesprüht und
mir so etwas Kühlung verschafft.
Manchmal überlege ich, ob ich in der Hitze hätte spazieren gehen sollen, um mich dran zu gewöhnen?
Denn scheinbar stehen uns noch mehr solcher heissen Sommer ins Haus - Klimaerwärmung!

19
Jul
2006

Hin- und Her

Was soll das?
Sonntag fahre ich mit dem Rad durch die Gegend, Montag liege ich schon wieder fast den
ganzen Tag im Bett, weil es mir so schlecht geht.
Seltsame Nackenschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit.
Und noch ein seltsames Symptom: mache zur Ablenkung TV an, "unsere kleine Farm" und muss
darüber heuelen. Oder ich lese was rührendes in der Zeitung und muss darüber heulen.
Das passiert mir sonst nicht, nur bei diesen Schüben, bei denen es mir schlecht geht.

Dienstag gehts mir wieder besser, ja man könnte für meine Verhältnisse schon sagen, gut.
Und heute?
Da hänge ich schon jetzt so in den Seilen, innerliches Zittern auf Höchststufe, Schwäche, blablabla.
Ist sowieso zu heiss zum rausgehen, ich habe natürlich auch Angst vor Hitze,
also verkrümmel ich mich im Haus und warte, das es mir besser geht.

11
Jul
2006

Was willst Du mit mir?

Das habe ich meinen Mann am Samstag gefragt: "Was willst Du mit mir?
Immer gehts mir schlecht, nie kann ich irgendwo mit Dir hin, das kanns doch nicht sein?"
Er hat gesagt, er hat sich dran gewöhnt.
"Aber wünscht Du Dir nicht eine Frau, die mit Dir mal ins Kino gehen kann, essen gehen kann,
Dich auf Motorrad- und Fahrradtouren begleitet? Wie bescheiden bist Du und wie wenig erwartest
Du vom Leben, wenn Du mit dem bischen zufrieden bist?"
Er hat gesagt, Liebe kann man nicht rationell erklären, er will keine andere Frau!

Immer öfter frage ich mich, warum er noch mit mir zusammen ist.
Die letzte Woche war mal wieder schlimm, erst die Magen- und Darmgrippe,
so dass ich noch nicht mal ein Geburtstagsgeschenk besorgen konnte,
dann die Hitze, vor der ich mich nur im Haus verkrümelt habe und der Höhepunkt
war Samstag mal wieder mit Kopfschmerzen vom Wetterumschwung.
Eine Woche fast nur im Bett gelegen.
Und mein Mann steht morgens um 5.30 Uhr auf, fährt jeden Tag 24 km Rad + 1 Stunde S-Bahn
um zu seiner Arbeit zu kommen und Geld für uns zu verdienen.
Wenn er nach Hause kommt, liegt seine Frau im Bett, hat nichts gekocht, nichts gewaschen,
nichts gebügelt, nichts aufgeräumt.
Er sagt dann immer: macht nichts - und schiebt sich eine Pizza in den Ofen.
Freitagabend geht er alleine in den Irish Pub und Samstag will er Fussball in der Grosstadt gucken
- und schläft auf dem Sofa ein. Sonntag bricht er alleine zu einer Radtour auf.
Wie traurig für ihn und wie traurig, dass er sich dran gewöhnt hat.

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Wie koennen sie jemanden als hypochonder abstempeln,...
susi (Gast) - 29. Jun, 13:36
Der Kampf mit den Ängsten
Es ist erstaunlich wie viele Leute mit Ängsten kämpfen...
Keine Panik (Gast) - 10. Jan, 16:14
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FritzW - 12. Okt, 15:20
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schau mal in den KURS IN WUNDERN schöne heilung herzlichen...
rose (Gast) - 21. Jul, 16:48
Hier ist der richtige...
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Petra (Gast) - 2. Nov, 11:06
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Angst das Haus zu verlassen? Ich habe wahrhaftig Mitleid...
Petra (Gast) - 2. Nov, 11:03

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