Überfordert?
In drei Wochen muss ich wieder 1 1/2 Wochen Opa betreuen.
Gefragt hat mich keiner, das wird als selbstverständlich angesehen.
"Du bist ja sowieso zu Hause" "Du kochst ja sowieso, da brauchst Du nur etwas mehr machen"
Jaja, klar. Aber ich habe ja selber Schuld dran, das die so denken.
Nach aussen zeige ich nie, wie schlecht mir das geht.
Höchstens mein Mann kriegt das mit. Aber ansonsten reisse ich mich zusammen,
das ist erstaunlich, wo ich noch diese Kraft hernehme.
Wie soll ich erklärlich machen, dass es mich überfordert, auf Opa aufzupassen?
Ich traue mich nicht, es meinem Mann zu sagen.
Schliesslich möchte er, dass seine Mutter, die sonst immer Opa betreut, auch mal
in den Urlaub kann. Passe ich nicht auf Opa auf, kann sie nicht in den Urlaub.
(Das sie nicht wirklich Bock auf diese Billig-Busreisen hat und es nicht sagt, ist ein anderes Thema)
Ich drehe mich im Kreis: Soll ich es sagen, das es mich überfordert, soll ich es nicht sagen.
Wenn ich es sage, würde es nichts ändern, die Reise ist gebucht und wird angetreten.
Sage ich, dass das das letzte mal ist, dass ich auf Opa aufgepasst habe,
wird mein Mann sauer, dass seine Mutter nicht mehr in den Urlaub kann.
Sein Vater wird sauer, dass seine Frau nicht mehr mit in den Urlaub kann.
Und alles wegen mir.
Und ich mag gar nicht daran denken, wenn meiner Schwiegermutter mal was passiert.
Sie braucht ja nur ein bischen gebrechlicher zu werden, dann kann sie weder sich, noch ihren Mann
und schon gar nicht Opa versorgen (und der überlebt uns alle).
Und wer wohnt nebenan und ist ja sowieso den ganzen Tag zu Hause und hat nichts zu tun?
Genau!