25
Dez
2006

Immer Weihnachten

Mir fällt gerade so auf, dass an den vergangenen Weihnachten immer was war.
Letztes Jahr sein Sex-Chat (den er seit dem nicht wieder besucht hat)
Das Jahr davor war ich in einer psychosomatischen Klinik.
Zwei Jahre davor hat er auf einem Konzert eine Frau kennengelernt und sich mehr oder weiniger
heimlich getroffen und fast Schluss gemacht.

Dieses Jahr kommt alles zusammen, ausser dass ich in einer Klink bin.

So einen Sex-Filmchen-Anbieter hat er sich auf sein MDA Computer-Handy runtergeladen, der Ärmste, jetzt muss er fast wöchentlich
seine Pre-Paid-Karte aufladen, weil das so teuer ist und das nur, weil seine Frau immer zu Hause ist und
er nie ungestört auf einschlägige Seiten ins Internet kann.

Die Frau vom Konzert hat er gefragt, ob sie dieses Jahr zusammen auf das Konzert wollen.
Das Konzert ist jedes Jahr am 29.12. Sie kommt mit.

Auf seinem Handy ist das Foto einer mir unbekannten Frau gespeichert. Aufgenommen mit Fotohandy letzten Monat.
Ausserdem eine wenige Sekunden lange Audio Datei, wo er sich mit einer Frau unterhält.
Aufgenommen an dem Tag, an dem er später kam, weil er noch Besorgungen machen wollte.

Er weiß nicht, dass ich das weiß.
Er synchronisiert seine Daten auf unseren Computer und er würde mir nie glauben,
dass ich da durch Zufall drauf gestossen bin.
Also kann ich ihn nicht darauf ansprechen.

Seit einem Streit am Samstag redet er nicht mehr mit mir und geht weg, ohne zu sagen, wohin oder wann er wieder kommt.
Klar auch, das er schnell vergisst, das er derjenige war, der das Ignorieren angefangen hat.
So frage er mich heute, warum ich denn nichts zu ihm sage.
Ob das beginnender Alzheimer ist?

Gerade ist er auch fort und vielleicht trifft er sich ja mit Tusnelda.
Oder schaut sich runtergeladene Filmchen auf dem Handy an.
Wegrennen konnte er schon immer gut, bloß nicht über etwas reden.
Ich leide darunter, Samstag war die Hölle, mit Zittern und Zähneklappern und natürlich Durchfall.
Heute gehts mir etwas besser, aber so ganz locker stecke ich das nicht weg.
Was ich machen werde, weiß ich noch nicht.

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Hadschi Halef (Gast) - 25. Dez, 19:37

Na sowas! Das ist ja nicht grade ein stimmungsvolles Weihnachten. Ich würde meinem Mann aber was husten von wegen Sexfilmchen etc. ...und wegen solch ominöser Grazien schon grad! Andererseits, ich sagte es bereits, ist bei euch anscheinend alles so verquer, dass es mich nicht wundern würde, wenn er mit Pauken und Trompeten fremdgehen würde. Ein Teil von dir wünscht sich das womöglich, da es dich zum Handeln zwingen würde? Aber Sex und Intimität ist ja sowieso ein großes Thema und ein weites Feld, man macht sich durchs Eingehen einer Beziehung halt generell sehr verletzlich.
Und was Mütter angeht - hatte heute gerade, nachdem sie gestern bei uns Heiligabend gefeiert hat und es wirklich sehr schön war, Krach mit meiner. ;-) So ist das Leben - offensichtlich geht´s nicht ohne einen gelegentlichen Zusammenstoß. Peng!
Zum Thema Sex und Beziehung gäbe es sehr viel zu sagen...führt aber ja vielleicht zu weit, da du ja auch nicht so ins Detail gehst, was bei euch eigentlich von der körperlichen Zuneigung noch übrig ist; was vielleicht in Anbetracht des Internet auch ganz angebracht ist.
Generell s i n d Männer anders als Frauen und haben defacto ein anderes Sexualverhalten und auch -bedürfnis. Das ist aber kein Freifahrtschein fürs Fremdgehen oder Sexfilmreinziehen. Ich hasse Porno sowieso und finde diese Weise, Frauen darzustellen, total unangebracht. Wiederum andererseits ist es denke ich für euch beide schade, was ihr da miteinander macht - nebeneinander herleben, Ignorieren,...wenn dein Mann heute sterben würde, was würde dir dann am meisten leidtun, unterlassen/ getan zu haben?
Möchtest du eigentlich keine Kinder haben? Nur so dahingefragt...
Tja, zwei Monate sind schon eine lange Zeit, aber nutz es vielleicht einfach als Lernfeld?
Du schreibst, was du machen wirst, weißt du noch nicht - was steht denn gedanklich zur Auswahl? Dein Mann scheint dich jedenfalls nicht im mindesten ernst zu nehmen oder zu respektieren. Und auf die Dauer kann das auch das schönste Dich-zum-Lachen-Bringen seinerseits nicht wettmachen.
Da du gerne zu lesen scheinst, hier ein paar Emanzbücher, die mir persönlich ganz gut gefallen (weiß die Autoren allerdings grad nicht alle):
"Typisch Mädchen", Marianne Grabrucker http://www.amazon.de/Typisch-M%C3%A4dchen-Marianne-Grabrucker/dp/359623770X
"Gute Mädchen...", Ute Ehrhardt http://www.amazon.de/M%C3%A4dchen-kommen-%C3%BCberall-Bravsein-weiterbringt/dp/3596147514/ref=pd_sim_b_2/028-6195265-6231742
"Happy birthday aphrodite", Sabine Korte
"Lauter starke Mädchen", Sylvia Schneider http://www.amazon.de/Lauter-starke-M%C3%A4dchen-Buch-Eltern/dp/3499615401/sr=1-1/qid=1167071767/ref=sr_1_1/028-6195265-6231742?ie=UTF8&s=books
Viel Spaß beim eventuellen Lesen!

Angsthase - 26. Dez, 11:13

Sexfilmchen, Pornos. einschlägige Seiten im Internet - das schaut sich (fast) jeder Mann an, die sind halt anders, visueller.
So halbwegs kann ich das akzeptieren, denn das ist sozusagen "weit weg", ein Chat mit einer realen Person stört mich schon mehr!
Die Körperliche Zuneigung und Anziehungskraft bei uns ist und war trotz aller Querelen immer groß und es ist auch so,
das wir uns sehr vermissen, wenn einer mal nicht da ist. Für einen Mann ist er erstaunlich knuddelig.
Es mag sein, dass er sich mit anderen Frauen trifft, aber immer an öffentlichen Orten und fremdgehen würde er nicht,
da vertraue ich ihm, aber trotzdem stört es mich - seltsam.
Und ehrlich gesagt, ich treffe mich mit meiner Freundin und (als es mir noch gut ging) auch mit männlichen Freunden,
warum sollte er nicht mal jemanden zum quatschen haben?
Nur dadurch, dass er es versucht, vor mir zu verbergen, mache ich mir Gedanken und Sorgen.

Wenn mein Mann heute sterben würde, würde es mir leid tun, dass ich es habe soweit kommen lassen.
Ich weiß, dass mein Mann keine Grenzen setzen kann und man ihn ausnehmen kann wie eine Weihnachtsgans,
nur habe ich das nicht im materiellen Sinne gemacht, wie seine Ex, sondern im psychischen Sinne.
Immer mehr habe ich kritisiert, die Dinge wurden immer kleiner und irgendwann war es die berühmte, nicht zugeschraubte
Zahnpastatube.
Kein anderer Mann hätte das alles so lange mitgemacht, getrennte Schlafzimmer, die Frau geht nirgends mit hin,
immer gehts ihr schlecht, nur von Krankheit ist die Rede, sie sitzt nur in ihrem Zimmer.
Nicht nur ich bin empfindlich, mein Mann ist auch eine Mimose, Krebs, aussen hart, innen weich, butterweich,
der ist genauso schnell verletzt, wie ich.
Wer weiß, was er hier geschrieben hätte, wenn er einen Blog hätte.

Ich wollte immer Kinder, aber ich war nur mit zwei Männern Typen vor meinem Mann zusammen, Typ ewiger Student,
da ging das nicht und meinen Mann habe ich erst mit 35 kennengelernt und der wollte zwar noch Kinder,
aber nicht mit mir, wie er mir mal sagte, ich würde eine schlechte Mutter sein .
Und das ausgerechnet vom einem der schlechtesten Väter überhaupt. Egal. Jetzt ist zuspät, meine Eier springen nicht mehr so.

Die Optionen die jetzt zur Wahl stehen? ICh weiß nicht, ob noch eine Wahl habe.
Er sagt nichts bzw. reduziert die Kommunikation auf das nötigste.
Ich frage, ob wir uns trennen, ob ich ausziehen soll, ob wir uns scheiden lassen.
Da kommen nur antworten wie: "Ich weiß nicht" und "Das wolltest Du doch schon immer" (
Er will nicht seinen Ring absetzen.
Er überlässt die Entscheidung scheinbar mir.
Vielleicht benimmt er sich mit absicht so lange Schei***, bis ich endlich gehe.
Dann ist er der arme Mann, der von seiner Frau verlassen wurde.


Danke für die Buchempfehlungen, ich werde mal reinschauen, vielleicht gibts die sogar in unserer Bibliothek.
Bar911 (Gast) - 25. Dez, 21:12

Lieber Angsthase,

es spielt doch bei dem, was sich dein Mann so leistet überhaupt keine Rolle, wie du drauf gestoßen bist, sondern dass du Bescheid weißt! Mach es ihm doch nicht so leicht. Was ist denn mit deinem Selbstwertgefühl? Wer ist er denn, dass er dich so behandeln darf???
Ich habe jetzt nicht so viel gelesen, dass ich abschätzen könnte, wie es dir tatsächlich geht. Wenn du die Kraft irgendwie aufbringen kannst, dann wehre dich und lasse nicht so auf deinen Gefühlen herumtrampeln! Dafür bist du viel zu wertvoll! Hast du nicht eine vertraute liebe Freundin?
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut und gute Besserung!
Deine Bar911

Lange-Weile - 26. Dez, 23:48

Reifegrad

ja...immerWeihnachten passiert etwas, obwohl es das sinnlichste friedvollste Fest des Jahres werden für jede Familie werden soll. Doch die Realität sieht auch hier oft anders auf.Bei einigen Familien treten an solchen Tagen die ungelösten Probleme offen zu Tage, bei anderen schmoren sie vielleicht unter dem Tannenbaum. Die Erwartung an diese Tage sind jedoch von allen Beteiligten die selben.

Dein Mann - er spielt für dich gern den Helden in dem er dein Leid mit in Kauf nimmt. Und der spielt den Helden, indem er teure Geheimnisse vor dir hat. Seine Handlungsstränge sind ebenso verworren und unduchsichtig wie deine, die dich letztendlich auf der Stelle treten lassen.
Und doch fällt es mir ab und zu auf, dass du, wenn kritische Worte in den Kommentaren über ihn zu lesen sind, dann verteidigst und beschützt du ihn.

Noch ein Wort zu deiner Mutter, um die du nicht herumkommst, wenn du im Leben weiter kommen willst. Vielleicht hat deine Mutter in ihren KIndheit von ihren Eltern nicht mehtr erfahren und erhalten, als das, was sie dir geben konnte. Wer keine Liebe empfangen hat, kann keine Liebe weitergeben. Vielleicht war deine Mutter mit den KIndern einfach überfordert, weil sie selber noch nicht reif genug dazu war. Es gibt eine Menge Gründe. Vielleicht möchte sie dir etwas sagen, was ihr am Herzen liegt, doch sie traut sich nicht. Sie ist sich deiner Vorwürfe bewußt und sich sicher. dass du keine Ausrede gelten lassen wirst.

Gruß LaWE

Angsthase - 28. Dez, 16:14

Verzeihen und in Schutz nehmen

Es war eher Zufall, das immer zu Weihnachten irgendwas war, wir haben Weihnachten eigentlich keine Erwartungen
und auch keinen Stress in Sachen Geschenke, Essen, Verwandtenbesuch. Es hätte jeder Termin sein können.

Die Mutter meiner Mutter war sicherlich auch nicht das Ideal einer Mutter, das weiß ich wohl, und so hatte
meine Mutter nie eine Chance, Herzlichkeit oder Wärme o.ä. zu lernen.
Ich soll ihr verzeihen, auch aus dem Grund.
Aber wenn ich schreibe, ich kann verstehen, dass es für meinen Mann schwer ist mit einer Depressiven Frau,
dann nehme ich ihn in Schutz?
Auch er hat von seinen Eltern verhaltensweisen gelernt, die für ihn einfach als "Richtig" gelten.
Warum nehme ich ihn in Schutz und warum sollte ich ihm nicht auch verzeihen.
Was bedeutet das immer "Jemanden in Schutz nehmen"?
Lange-Weile - 2. Jan, 12:49

passives Handeln als Strafen

Wenn du jemanden in Schutz nimmst, steht er sozusagen unter deine Fittiche - du beschützt ihn wenn es brenzlig für ihn wird.
Hier in dieser virtuellen Welt breitest du die Fittiche sofort über deinen Mann aus, wenn er von uns Kommentatoren kritisiert wird. Dann wechselst du das Lager und hast plötzlich für ihn Verständnis - d.h. du bist bemüht, die Kritik an ihn zu entschärfen.

Doch die Götter, die ich rief - wenn du ihn hier mehr subjektiv kritisierst, als objetiv analysierst, wirst du bei den einen oder anderen Leser schon mal den Groll auf deinen Mann hervorrufen. Und wenn der Groll über ihn - symbolisch nur - hinweg rollt, dann hebst du schützend deine Fittiche über ihn.

Vielleicht erkennst du die Widersprüchllichkeit in DEINEM Handeln - du erzeugst etwas, was du eigendlich gar nicht willst :-).
Und weil der Gedanke die Saat der Tat ist - heißt das, dass in deinem Kopf etwas ganz anderes vorgeht, als das, was du mit deinem Handeln zum Audruck bringen willst - mit anderen Worten gesagt, du hast entweder keine Kontrolle über das, was du tust, oder du willst jemand mit deinem passiven Handeln bestrafen. Der unbekannte Jemand - das kannst du selber sein, es kann deine Mutter sein oder es kann dein Mann sein - der vielleicht stellvetretend für alle Männer die´Strafe über sich ergehen lassen mus.

Du siehst, die Handlingsmuster sind sehr verstrickt und ebenso die Personen, die sich ebenfalls ihren eigenen und unbewußten Handlungsmustern unterwerfen.

Handlunsgmuster werden in der Kindheit erworben und manifestiert. Einige von ihnen stammen aus Krisensituationen und damals war das Muster legitim. Doch obwohl die Krise schon längst vorbei - das Muster bliebt, denn es wurde nie korrigiert und der sich stetig Realität neu angepaßt. Was einmal richtig war, muß zwangsläufig nicht immer richtig sein.

EIn HandlungsMuster deines Mannes ist Rolle des Opfers mit Würde tragen. Vielleicht hat es als Kind erknnt, dass er damit die anerkennende Zuwendung bekommt, die er sich wünscht. Die Rolle des Opfers hat noch eine entscheidene Nebenrolle für ihn - die Rolle des Helden. Das bringt ihm nicht nur Zuwendung, sondern auch Applaus ein.

Du siehst, für seine Opfer/Held - Rolle bist DU der beste Gegenspieler. Ohne dass er groß etwas dazu tun muß - er kann mit deiner Hilfe die Rollenverquickung zu 100% vor aller Welt ausspielen.

Jetzt schau nach deinem Handlungsmuster - gibt es da vielleicht Paralellen? Liegt vielleicht darin eure Affinität, die euch so stark aneinander kettet, dass ihr in diesem Leben nicht mehr davon los kommt?

Diese Affinität - Verbundenheit durch Ähnlichkeitscharakter in überholten Handlungsmustern - ist ein starkes Bindeglied, dass sich nur lösen läßt, wenn Licht ins Dunkle gebracht wird.

Gruß LaWe
wasserfrau - 28. Dez, 22:35

Es ist tierisch anstrengend mit dir. weil du nicht AUF-STEHEN willst. Alle Hilfe, wenn du es willst. Von mir. Aber nicht so.

Hadschi Halef (Gast) - 4. Jan, 15:13

Frohes Neues Jahr!

Und, was hast du gemacht?
Ich finde übrigens ganz objektiv und aus meiner Erfahrung her, sowohl als "Zuschauerin" bei anderen Leuten als auch daher, wie ich mich selbst kenne, dass Wasserfrau recht hat.
Nun hast du diesen Blog ein Jahr lang geführt. Irgendwelche Schlüsse daraus? :-)
Man muss selber loslegen, anders geht es nicht. Das habe ich gerade gestern wieder gemerkt. Und am leichtesten fällt es mir, wenn meine ganze Familie zusammenkommt, weil ich sie liebhabe und mich dann wohlfühle. Dann kann ich besonders gut über meinen Schatten springen. Aber nicht mit Riesensätzen - es gibt viele Sachen, wo ich mir unsicher bin, was ich überhaupt selber will, Dinge, die ich auf eine bestimmte Weise mache, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie es richtig ist - aus Angst und obwohl alle sagen, das sei unsinnig und ich sei zu ängstlich. Allerdings hoffe ich, auch die letzten emotionalen Hürden dieses Jahr zu überspringen. Ich möchte nämlich zB mit meinem Freund zelten gehen und irgendwann auch ein Kind haben (bin grade Tante geworden) etc.
Und ich bin echt gottfroh, dass man mich nicht in Ruhe läßt - zwar auch nicht à la "Konfrontationstherapie" zu was zwingt, aber dass ich einerseits selber entscheiden kann und andererseits ich bei meinem Bruder und seinem fröhlich-unkomplizierten (und dennoch glücklichen und gesunden) Lebensstil sehen kann, was ich durch meine Angst verpasse, und dass mein Vater mich immer wieder, wenn wir uns sehen, in den Arm nimmt und sagt, er weiß einfach nicht, worauf ich warte, und mich fragt, warum ich mich nicht so verhalte, wie ich eigentlich sei. Das ist ein Riesenglück, ich weiß...und es bewirkt immer wieder ein Umdenken, so dass ich wirklich hoffe, bald alles noch viel besser im Griff zu haben.
Hast du solche Menschen? Denn auf die Dauer bringen dir passive Hansln, die nur kundtun, dass sie sich an das "öde Leben mit dir gewöhnt haben", genausowenig wie dieser Blog, wenn du ihn nicht "nutzt".
Du könntest dir beispielsweise vornehmen, dies oder jenes zu tun, und postest das dann, und wir sagen dir, dass wir es super finden oder ermutigen dich, wenn´s nicht geklappt hat. Wie wäre das? Action = satisfaction...
Du wirst vermutlich immer Leute finden, die deinen Blog finden und sagen "Ojehojeh, du arme Frau!" Für eine Weile tut das sicher auch gut, aber irgendwann läßt es sich nicht mehr ernstnehmen, und dann springen sie ab, Freunde/innen brechen weg - nicht aus Bosheit, sondern weil es ab einem gewissen Grad Stagnation, mit dem man/ frau konfrontiert wird, einfach nicht anders geht.
Okay, die Frage "Was würdest du tun, wenn du keine Angst hast" ist etwas abgedroschen, du als alter Hase mußt das ja wirklich so empfinden. Dann ein anderer Vorschlag: Fake it till you make it. Soll sagen, tu so, als hättest du keine Angst. Fang bei leichteren Sachen an und hangele dich daran hoch. Und such dir Menschen, die dich unterstützen. Wenn dein Mann das nicht kann, ist er jetzt nicht der Richtige. Und wenn er sich zwangsläufig trennen will, wenn du einfach mal etwas Abstand willst, ist er egoistisch, unreif und total unsicher. Brauchst du so jemanden? Denn dann, wenn er dir diese Freiheit nicht geben kann oder vielmehr will, ist es keine Liebe.
Du hast keine andere Wahl, als weiter festzustecken oder dich sofort aus der Situation zu befreien.
Mutter doof? Geh auf Distanz. Mann droht mit Verlassen, wenn...? Bleib bei deiner Meinung, sag, dass du dich kurzfristig trennen möchtest (wenn du das wirklich willst), UM weiter ein Paar mit ihm sein zu können.
Ich bin sicher, dass sich das mit dem Geld für eine eigene Wohnung machen läßt. Wir können ja auch hier ein Brainstorming machen.
Meine Angststörung hat kurz nach einem Trauma angefangen, und dann bin ich weit weg von meiner Familie und Freunden in ein anderes Land zu meinem Freund gezogen, der dort studierte. Ich wollte bei ihm sein, aber die Wohnsituation (1-Zimmer-Wohnung direkt über bzw. neben seiner Familie) und diverse Nebensachen haben mich noch "tiefer in die Scheiße geritten". Irgendwann, weil er nicht recht vorankam mit dem Uuniabschluss, habe ich ihm ein Ultimatum gestellt. Wurde mir als Bosheit ausgelegt, war es aber nicht, sondern der letzte Versuch vor der Trennung - OBWOHL ich ihn liebhabe. Wäre ich nämlich da geblieben (mich gab´s schon kaum mehr - war seine Familie, seine Freunde, seine Uni, seine Ehrenämter, seine Sprache, sein Land, seine Stadt) - und es hat mir wegen all dieser Faktoren in Kombi recht schnell nicht gefallen - , wäre ich durchgedreht. Ich habe aus den zweieinhalb Jahren viel gelernt, aber es war an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen, Tacheles zu reden und bereit zu sein, Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen. Und jetzt wohnen wir woanders. Für mich war es die richtige Entscheidung. Ich kann wieder glücklich sein!
Bin immer noch nicht der große King im Verantwortungübernehmen, aber es geht voran! Und versteh mich nicht verkehrt, ich finde dich nicht "doof" oder verachte dich, weil du nicht "loslegst" - ich weiß um die Schwere solcher Entscheidungen.
Was hältst du von dem Vorschlag, nicht mehr nur Negatives zu posten, sondern auch, was du sonst machst, und konkret deine Angst anzugehen mit Unterstützung deiner "Leserschaft" hier?

Hadschi Halef (Gast) - 4. Jan, 15:18

Fiel mir gerade noch ein:

Kennst du den Film "Was ist mit Bob?"
Er handelt - sehr liebenswert - von jemandem mit einer Angststörung - ist recht klamaukig, aber auch sehr süß. Vielleicht hast du ja mal Lust auf sowas.

wasserfrau (Gast) - 5. Jan, 11:15

hi, ich habe gerade noch mal meinen letzten beitrag gelesen, da ging es ja ganz schön mit mir durch. wenigstens die gröbsten tippfehler habe ich jetzt mal weg gemacht. aber es klingt etwas brutal.
aber ich schließe mich auch hadschi halef an, so ist es nicht gemeint! vielmehr ist es deine lithurgische wiederholung des immergleichen, die einen völlig frustrieren kann. wahrscheinlich weil man ja dann doch irgendwie "helfen" will. das ist aber auch ein fast langweiliges motiv. spannender schon ist, an entwicklung zu glauben, an die heldinnengeschichten, die jede von uns erleben kann. deswegen haben mich wohl immer eher menschen interessiert, denen es nicht einfach glatt gebürstet gut geht. ( falls es die überhaupt wirklich dauerhaft gibt.) sondern menschen interessieren mich, die die tiefen des lebens berühren, die auch mit den dunklen seiten in kontakt kommen, diese umwälzen und den schlamm durchmessen - um dann doch hier und da, und das ist möglich, ein stück gold, eine erweiterung, etwas wunderbares finden.
es gibt eine forschende haltung zum leben, die in fast jedem zustand möglich ist...
ich sehe schon, dass du dich in der schilderung des belastenden festhälst, eine struktur gefunden hast, die du kennst. die dich paradoxerweise trägt. in der psychologie nennt man das problemtrance - und da kann man wirklich drin gefangen sein, warum auch nicht. wenn es das ist, was dir welterklärung und identität gibt, dann entscheidest du dich dafür. und meinst vielleicht, auch nur ein bisschen zu verabschieden, bedeutet NICHTS zu finden. dabei ist die welt so bunt.

***
hast du eigentlich vorbilder, oder jemals welche gehabt? gibt es etwas, was dich fasziniert, was menschen können, was sie geschafft haben? es kann hilfreich sein, sich das anzuschauen. so viel interessantes hat das leben der menschen schon hervorgebracht. und ein wenig kann die energie der anderen einen auch anstecken! die haben es doch auch nicht alle ständig leicht. vielleicht denkst du, das "gesunde" leben besteht in der abwesenheit von schmerz, aber das tut es nicht. es ist aber lebendiger und kraftvoller und interessanter.

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