3
Mrz
2007

Variierende Alpträume

Ich schreibe nach der alten Rechtschreibung ;-)
Jahrelang hatte ich einen immer wiederkehrenden Alptraum. Immer der gleiche Inhalt.
Die Häufigkeit des Alptraums nahm ab, aber seit einiger Zeit taucht er wieder
mit leicht verändertem Inhalt auf. Aber die Quintessenz ist die gleiche:

"Ich liege im Bett, der Wecker klingelt. Ich muss zur Arbeit, stehe aber nicht auf, drehe mich nochmal um.
Natürlich schlummere ich wieder ein, stehe viel zu spät auf und muss mich hetzen.
Ich zerre irgendwelche Klamotten aus dem Schrank, die sind kraus, ich muss sie bügeln.
Beim bügeln merke ich, die Klamotten haben Flecke! Also zerre ich andere Klamotten aus dem Schrank,
das sind Klamotten, die ich nicht mag, die mir nicht stehen, in denen ich mich unwohl fühle.
Ich raffe meine Sachen, hetze zum Fahrrad, das natürlich einen Platten hat und ich muss die Luftpumpe suchen.
Kaum fahre ich los, fängt es an zu regnen, ich habe meine Regensachen nicht mit, muss umkehren.
In meine Regenklamotten gepellt, radel ich los um festzustellen, dass ich mir gestern Arbeit mit nach Hause
genommen habe, die ich dort vergessen habe. Also wieder zurück ......."

Da wache ich dann meistens auf. Ich komme nicht da an, wo ich hinwill, in diesem Falle zur Arbeit.
Ich hetze mich ab, dauernd stellen sich mir Dinge in den Weg, die mich aufhalten.
Eine Variation des Traums hatte ich neulich:
Mein Mann und ich gingen zusammen auf die gleiche Schule. (Aber wir waren schon erwachsen, keine Kinder.)
Wir wollten morgens zusammen mit dem Rad hinfahren, er fährt natürlich in seiner Geschwindigkeit los und lässt mich weit hinter sich.
Ich möchte hinterher, aber dauernd ist was mit meinem Rad oder Leute wollen was von mir
und ich möchte sogern zur Schule, wo mein Mann schon ist, weil ich sehen will, was er dort macht.
Aber ich komme nicht an.

Im wirklichen Leben war es früher tatsächlich oft so, wie in dem Traum, in dem ich zur Arbeit will.
Nie hatte ich meine Sachen beisammen, Klamotten rausgelegt usw. Und immer hatte ich z.B. den Büroschlüssel,
alle haben auf mich gewartet, einfach mal zu spät kommen, wie andere auch, war nicht drin.

Jetzt bin ich aber doch vollkommen ohne Verantworung, muss nirgends hin, nirgends wartet man auf mich
und den Schlüssel.
Warum träume ich bloss immer noch diese "gehetzten Träume", wie ich sie nennen?

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Lange-Weile - 3. Mär, 19:04

Traumbotschaft

Hallo Angsthase,

Träume dieser Art kenne ich auch. Sie traten stets vermehrt auf, denn ich in einer Entscheidungsituation stand.
Aus deinem Traum hab ich mal als Quintessenz "Verspätung" herausgefilter. Diese Verspätung traten im Traum zwar unter objektiven Gründen statt, jedoch paßt das zu dir - alles hat einen pragmatischen Grund. Und so wird dir dein Bewußtsein den wahren Grund deiner Verspätung nicht preisgeben können.
Folgendes fand ich im Internet - www.deutung.com -

"Verspätung

Allgemein kann sie für einen zögerlichen, von unnötigen Skrupeln geplagten, willensschwachen und unsicheren Menschen stehen.
Verspätung zeigt meist die Neigung, sich vor Entscheidungen zu drücken und Angelegenheiten vor sich herzuschieben, dadurch verpassen Sie viele Chancen, die das Leben bietet"

Das z.B. kann eine Botschaft deines Traumes sein.

Gruß LaWe

Angsthase - 5. Mär, 10:43

Danke für das raussuchen einer Traumdeutung.
Könnte ja hinkommen, ich bin zögerlich und schiebe Entscheidungen vor mich her.
Und ich bin so unorganisiert wie in dem Traum, dabei wäre es doch ein leichtes, abends Klamotten
für den nächsten Tag rauszusuchen und seine Sachen zu packen. Schon in der Schule hatte ich dauernd was vergessen.
Komischerweise kann ich für andere und im Job durchaus organisieren, bis vor fast einem Jahr
habe ich auf der Arbeit die Mitgliederversammlungen inklusive Vorstandswahlen organisiert.
Terroristin - 4. Mär, 18:17

Liebe Angsthäsin,
vielleicht brauchst Du eine Arbeit, in der Du Dir Bestätigung und somit Selbstvertrauen holen kannst. Mir kommst Du sowieso ein wenig unterbeschäftigt und vielleicht auch in Wirklichkeit unterfordert vor. Dann weißt Du, daß solche Träume eben nur Träume sind bzw kommen sie dann vielleicht auch gar nicht mehr vor. Ausserdem kommst Du dann auch nicht so viel dazu, Dir über alles Mögliche und Unmögliche Gedanken zu machen ... und vielleicht lernst Du ja auch jemand Netten kennen. Wer weiß! ;-)
Alles Liebe,
T

Angsthase - 5. Mär, 10:47

Ich bräuchte dringend eine Arbeit, eine Aufgabe, irgendwas, als Bestätigung, als Ablenkung, als Sinn.
Aber was und wie, ich bin in einem Teufelskreis. Es geht mir körperlich oft wirklich schlecht, das ich
noch nicht mal den Haushalt schaffe, gerade heute habe ich wieder so ätzende Kopfschmerzen.
Wie kann ich mir da eine Arbeit suchen, muss ich doch befürchten, dauernd zu fehlen.
Ich muss und will es schaffen, erstmal körperlich wieder auf die Beine zu kommen, ich fange ja
schon an zu japsen, wenn ich hier im Haus nur die eine Treppe zum Bad hochgehe.
Das muss sich ändern und dann kann ich mir auch einen Job suchen, wahrscheinlich muss ich mit meiner
langen Lücke im Lebenslauf erstmal putzen gehen :-(
wasserfrau - 5. Mär, 11:54

jede/r weiß ja, wie schwer es ist, einfach so eine bezahlte Normalarbeit in diesen Zeiten zu bekommen. Aber gibt es nicht - für den Anfang, und um nicht immer alles zu vertagen - etwas, das dich wirklich interessiert? Malen oder Schreiben oder einen Kurs in Webdesign oderoderoder? Lohnarbait ist das eine - und steckt voller zusätzlicher Tücken: sie zu kriegen, Vorgesetzte aushalten, wie ist es fürds erste mit Interessen, die ienfach so gepflegt werden können?

Terroristin - 5. Mär, 18:23

Liebe Angsthäsin,

ich glaube, daß Du in Wirklichkeit stärker bist als Du Dir selbst zugestehen möchtest ;-) Um solche Dinge auszuloten und gegebenenfalls zu steigern, kannst Du ja mal bei einer gemeinnützigen Sache mithelfen. Die kündigen Dich nicht, weil die sind froh, wenn sie jemanden bekommen! Du mußt nicht tagtäglich antanzen, solltest aber schon - aus Eigentherapiegründen - danach streben. Du machst dann in jedem Fall bei einer sinnvollen Sache mit, kommst mit den Gedanken woanders hin ... Nach und nach kannst Du ja Dein Pensum steigern und wenn Du fit genug bist und auch ein gewisses Maß an Kontinuierlichkeit beisammen hast, kannst Du's ja mal auf dem "echten" Arbeitsmarkt versuchen.

Laß Dich nicht gehen!
Alles Liebe,
T
Angsthase - 7. Mär, 12:35

Habe mich beim Freiwilligen Forum und bei der "Tafel" für die Büroarbeit gemeldet.
Die wollen sich melden, wenn sie jemanden brauchen.
eyean - 28. Mär, 12:19

eyean

hey angsthäschen...
der ehrenamtliche Bürojob ist doch schon mal ein gelungener Anfang! Das war ein sehr guter Tipp von der Terroristin.
Ich denke auch, dass es erstaml besser für dich wäre so wieder im Berufsleben Mut zu fassen. Vielleicht macht dir die ehrenamtliche Arbeit auch so viel Spaß, dass du in dem Bereich bleiben möchtest und vielleicht sogar irgendwann Projekte planst :)
ich hätte da vielleicht noch ne Theorie zu deinem gegenwärtigen Down-Zustand. Ich habe letztens irgendwo im öffentlich-rechtlichen Bereich eine Reportage über die innere Uhr eines jeden Menschen gesehen. Es gibt ja, wie wir alle wissen, Frü- und Spätaufsteher.
Es gab folgende Schlüsse: beides ist auf genetische Veranlagung zurückzuführen und gehört zu der angeborenen Eigenschaft des jeweiligen Menschen dazu. Menschen, die früh aufstehen und früh ins Bett gehen, haben einen 22-Takt-Tag.
Spätaufsteher einen 26 -Takt-Tag.

Da diese Eigenschaft quasi in jedem von uns verwurzelt ist, warnen die Wissenschaftler davor, sich gegen diese innere Uhr zu stellen. Denn dadurch können Depressionen, Schlafprobleme (!) inkl. Alpträume und körperliche, stress bedingte, Erkrankungen entstehn.
Ich weiß zwar nicht, was du für einen Rhytmus in dir trägst...aber vielleicht hat deine momentane Gefühlslage(und auch die körperlichen Folgen) etwas mit dem Widerspruch zur innerern Uhr zutun?

Angsthase (Gast) - 1. Apr, 10:54

In meinem fortgeschrittenem Alter ;-) merke ich, wie wichtig die innere Uhr für mich ist.
Ich bin ein Frühaufsteher und ins Bettgeher. Gerne hätte ich geregelte Zeiten,
aber leider klappt das nicht immer weil mein Mann schnarcht und für ihn schon
morgens um 5.30 Uhr der Wecker klingelt.
Schlafe ich mal im Gästezimmer, schlafe ich besser und es geht mir am nächsten Tag besser,
naja, etwas jedenfalls.
Aber im Gästezimmer darf ich nicht schlafen, denn eine Frau gehört zu ihrem Mann ins Bett
und blablabla. Sein Schnarchen interessiert ihn nicht.
Gott sei dank hat er in letzter Zeit Ohrenschmerzen und muss wohl mal zum HNO-Arzt,
da kann er gleich mal sein Schnarchen mit behandeln lassen.
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