Hadschi Halef (Gast) - 24. Apr, 10:45

Da hier ja einiges aufgewühlt wurde, möchte ich mich nochmal kurz zu Wort melden, da ich mich ja verabschiedet hatte unter der Prämisse, dass sich hier nichts ändere, aber ich momentan das Gefühl habe, das jetzt gerade schon was passiert.

Kinkerlitzchen, auch Gehässigkeit kann im Auge des Betrachters liegen. Ich finde keinen Beitrag gehässig, obgleich ich selbst durchaus sensibel bin.

Ich will auch niemanden angreifen, weder Angsthase noch einen anderen Blogschreiber, zugutehalten kann man sowieso allen, dass sie es gut meinen, was positiv ist. :-)

Allerdings artikuliere ich nun doch, was ich eigentlich nicht sagen wollte: langsam, aber sicher, und ich las auch eine Weile hier mit und den Blog von Anfang bis nunmehr, empfinde ich solche "Hätschel-"Postings wie deine letzten Worte an A. als - weiß gar nicht, wie ich sagen soll. All dieses Zerpflücken von ihren Postings, das manch anderer User zelebriert, oder auch die ständige Bestärkung, dies geht meiner Meinung nach (und die muss bekanntlich nicht für jeden maßgeblich sein - drum ist dies aber ein öffentlicher Blog) in eine völlig falsche Richtung. Es bringt A. objektiv gesehen rein gar nichts, außer Bestätigung. Die braucht sie nicht.

Ich hatte auch eine Angststörung. Das Allerschlimmste war, wie Leute mir nach dem Mund geredet haben und mich fast totanalysiert, und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dies für alle solchen Störungen gilt und kann das auch beurteilen. ;-) Diese Art, zu tüfteln und zu reden und zu erwägen, ohne dass sich gravierend etwas ändert, ohne dass ICH was änderte, hat mich fast meine ganze Lebensfreude gekostet.

Abgesehen davon geht es hier prozentual gesehen und mittlerweile relativ "wenig" um Angst. Es geht um den Göttergatten! Also ist die Definition "Angstblog" vielleicht gar nicht mehr richtig.

Angst und Sex - denn um die Sexchats und Fremdgehanwandlungen des werten Herrn geht es ja hier oft - sind zwei Themen, zu denen fast jeder einiges zu sagen hat. Aber auf der Sexschiene kommen wir hier natürlich überhaupt nicht weiter. Die Entscheidung, wie frau sich einem Mann gegenüber verhält, dem sie in der Hinsicht nicht trauen kann, ist subjektiv.

Was bringt also der Blog in dieser Hinsicht dir, A.?

Jede/r von uns kann lediglich sagen, was er oder sie für "richtig" hielte. Ich kann sagen, was ich tun würde, ohne dass die A. im mindesten kratzen müsste oder sie auch nur peripher tangieren muss - ich würde dem Typen zB tierisch den Kopf waschen, und zwar genau e i nmal. Wenn er dann wieder sex-chatten würde, wäre ich w e g, bei aller "Liebe" - und ich habe meinen Freund s e h r lieb. Dennoch wäre i c h mir das wert, auch wenn es dann erst mal einsames Heulen und Zähneklappern gäbe.
Diese Einstellung, die ich für richtig halte, hatte ich allerdings nicht immer. Und es gibt ganz sicher Leute, die das für hanebüchen halten und kopfschüttelnd ausrufen: "Wie gemein und überaus verständnislos!"

Natürlich kann sich hier ein Kaffekränzchen des Gegenseitig-Bestärkens herauskristallisieren, während die Leute, die anderer Meinung sind, irgendwann schulterzuckend "zum Abschied leise Servus" sagen - wenn es den Beteiligten Unterhaltung bietet, ist dagegen objektiv betrachtet nichts einzuwenden. Mancher mag sich fragen, inwiefern das ein erfülltes Leben ist, aber das steht halt auf einem anderen Blatt.

Niemand hier hat gesagt oder gemeint: "Angsthase, du bist ein Armleuchter!" Wir wissen ja, wie schwer Entscheidungen sein können. Drum können wir, wenn wir aufmerksam sind, aber auch sagen: "Stopp, du verarschst dich selber."

Ich finde übrigens auch, dass Angsthase einiges geschafft hat. ABER, und ich spreche aus Erfahrung, das ist KOMPLETT für die Katze, wenn man nicht dranbliebt. So einfach isses - leider, oder Gottseidank, aber Faktum.

Noch ein Wort zum Blog: ich sehe es tendenziell schon ähnlich wie Librarydragon. Wenn du keine Kommentare mehr kriegen würdest, vor allem keine verständnisvoll-schulterklopfenden (und damit meine ich nicht, dass man dich jetzt hier ständig antrieben etc. sollte - aber m.E. bestärken und nicht "betüddeln"),
würdest du vermutlich eher irgendwann konstruktiv zu HANDELN beginnen.

xxx (Gast) - 24. Apr, 11:13

Sorry. aber lies dir die Rubrik "Vergangenes" durch. Die Angstzustände waren schon lange von dem Göttergatten da. Er ist bestenfalls ein Symptom, aber nicht die Ursache ihrer Probleme. Die hatte sie schon lange vor ihm.
Hadschi Halef (Gast) - 24. Apr, 12:43

@ xxx: Sage ich ja.
siam - 24. Apr, 12:44

Schließe mich wasserfraus und Hadschi Halefs Kommentaren vollkommen an. Soweit ich das bisher mitbekommen habe (und ich habe hier auch vor einer ganzen Weile für eine Zeit gelesen und es dann gelassen, aus den von H.H. beschriebenen Gründen), gibt es hier zwei Arten von Kommentaren: die affirmativen und die motivierenden.
Die motivierenden kommen m.E. von Leuten, die selber eine Angststörung haben oder hatten. Die affirmativen (Kopf hoch, wird schon, stark sein etc.) kommen von Leuten, die überhaupt keine Ahnung haben (mehrheitlich, nicht ausschließlich). Wie H.H. schon richtig sagt, und das ist die "Gefahr" auch bei jeder anderer Art der Therapie, wenn man sich totanalysiert (oder -analysieren lässt), hat man es nicht verstanden. Wer keine Angststörung hat, kann ruhigen Gewissens bemitleiden, denn es betrifft ihn ja nicht selber. Gewiss hat die A. Angst und so, es geht ihr ja schlecht. Den Kommentatoren aber nicht. Und das ist auch ein Mechanismus: Solange ich bemitleide, bestätige ich mir selber, dass MEIN Leben in Ordnung ist. Sei aufmerksam, wer dir Rat gibt und aus welchem Grund!

Die anderen Angsthasen hier wollen dir WIRKLICH helfen, A. Sie kennen deinen Weg und die Fallen. Was zuerst wie Trost aussieht, ist im Grunde Gift für deine Situation. Wenn du deine Angsterkrankung heilen willst, musst du dich auf eine andere Wahrnehmung, ein anderes Urteilen und ein anderes Verhalten einlassen und dazu wollen dich die anderen Angsthasen ermuntern. Wenn du es aber lässt, dh. zB., dass du nicht auf solche Kommentare reagierst, stehen die Chancen gut, dass diese Machtverhältnisse du-jammerst, andere-klopfen-Schulter (und genießen ihr Leben) sich einpendeln und festigen und immer schwerer zu durchbrechen werden.

Auf diese Weise bildet sich ein neues Problem, und vielleicht dein momentan größeres Problem:
Die Angst definiert dein Leben, definiert dich. Du hast die Angst lieb, weil du dich ihrer sicher sein kannst.

Ich persönlich werde noch ein paarmal hier vorbeischauen, aber wenn ich keine Antworten von dir bekomme, oder andere Veränderungen bemerke, werde ich meine Ratschläge irgendwo hin tragen, wo sie auf fruchtbareren Boden fallen, denke ich.
Alles Gute dir.
Kinkerlitzch3n - 24. Apr, 20:19

@hadschi und siam:

Ich möchte mich klar gegen die Unterstellung, daß ich hier nur kommentiere, um mir selbst zu beweisen, wie gut es mir geht, verwehren!!
Auch in meinem Leben ist nicht alles rosig, wobei ich froh bin, sagen zu können, daß ich meine Depression ziemlich gut im Griff habe, momentan jedenfalls. Tut aber eigentlich nichts zur Sache.

Ich persönlich hab kein Interesse daran, Angsthase in ihrem Kummer gefangen zu halten.
Ich möchte aber nicht mitleiden, dazu bin ich mir selbst zu wichtig. Ich möchte Mitgefühl zeigen, darum meine ich daß Abgrenzung schon wichtig ist!

Mir persönlich haben das Formulieren und Schildern meiner Probleme und die Reaktionen und Erklärungsversuche von anderen, die gemeinsame Auseinandersetzung damit, auf meinem Weg sehr viel geholfen.
Und dieses Da-Sein möchte ich auch andern geben.
Mit dem Ziel, daß es auch ihnen besser geht, sonst nichts. Außer, daß es mir auch ein gutes Gefühl gibt - aber ist das wirklich verwerflich?
Ich habe keine Angststörung und kann deshalb nur versuchen, mich in die Situation zu versetzen.
Meine persönliche Ansicht ist, daß Ermutigung ungemein wichtig ist. Sich selbst verurteilen bringt gar nichts, man muß sich schon annehmen und akzeptieren, mit seinen Fehlern. Das bedeutet nicht, daß man sich nicht ändern soll, oder nicht an sich arbeiten soll.

Zu guter Letzt: Ich glaube nicht, daß auch nur ein einziger hier (mich eingeschlossen) DIE LÖSUNG und DEN RICHTIGEN WEG weiß.
Das muß A. schon selbst herausfinden und uns bleibt nur, Möglichkeiten aufzuzeigen, die dem einen oder anderen selbst schon mal geholfen haben.
Angsthase - 26. Apr, 09:19

@Hadschi
Keine Ahnung, was mir mein Blog bringt.
Ich dachte, ich könnte irgendwann nachlesen, wie schlecht es mir mal ging,
wenn es mir besser geht.
Aber es geht mir nicht besser.
Trotzdem schreibe ich weiter.
Dann lese ich eben nach, wie es immer weiter mit mir bergab ging.
Angsthase - 26. Apr, 09:22

@Siam.
ICh versuche immer auf jeden Kommentar zu reagieren.
Auch wenn das reagieren nur in schriftlicher Form ist und ich Ratschläge nicht umsetze.
Klar steht es dann jedem frei, seine Ratschläge an Leute weiterzugeben,
die diese dann auch annehmen und umsetzen.

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